Ich habe an dieser Stelle mal einige Erfahrungen aufgeschrieben, die ich bei meinen Fotografien,
vor allem im Landschaftspark gemacht habe. Vielleicht sind sie dem ein- oder anderen von Nutzem.
Es ist erstaunlich, was eine Kamera mit wenig Licht noch anzufangen weiß. Bei meinen Aufnahmen im
Landschaftspark musste meine Kamera stellenweise mit sehr wenig Licht auskommen.
Ich fotografiere mit einer QV3000 Digitalkamera von Casio. Nachfolgende Erfahrungen und Tips basieren
auf dieser Kamera, einige dürften aber auch auf andere Kameras, insbesondere auf digitale Kameras
übertragbar sein.
Stativ
Blende und Verschlusszeit bei der QV3000
Das leidige Thema Hot-pixel
Blitz
Autofokus
Display
Selbstauslöser
Sei kreativ
Software
Einige Erfahrungen
Grundvoraussetzung für die Aufnahmen bei Nacht ist ein Stativ.
Bei Belichtungszeiten von teilweise 30 Sekunden und mehr ist es logischerweise nicht
möglich, aus der Hand zu fotografieren.
Meine ersten Erfahrungen im Landschaftspark ohne Stativ war die, dass
die meiste Kreativität dafür draufging, eine geeignete Stelle zu finden,
worauf man die Kamera abstellen kann, um zu fotografieren.
Dementsprechend sind die ersten Bilder auch geworden.
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Eine zweite Grundvoraussetzung, die aber nur für die QV3000 zutrifft ist
die Folgende: Völlig unverständlicherweise sind einige für eine
Kamera grundlegende Funktionen nicht in der QV3000 enthalten.
Es ist nicht möglich, eine Verschlusszeit von über zwei
Sekunden einzustellen. Außerdem kann man im S-Modus, in welchem man die
Verschlusszeit selbst wählen kann, die Blende nicht einstellen.
(Im A-Modus, in welchem man die Blende frei auswählen kann, ist es nicht
möglich, die Verschlusszeit einzustellen).
Diese Funktionen sind durch die Software in der Kamera unterbunden und können
nur durch undokumentierte Tastenkombinationen aufgerufen werden. Warum ?
Casio wird es wissen...
Hot-pixelEine Idee wäre, dass Casio die Verschlusszeit deshalb auf 2
Sekunden begrenzt hat, um Reklamationen aufgrund von sogenannten
Hot-pixel zu vermeiden.
Um die Verschlusszeit auf mehr als zwei Sekunden einzustellen, muss
die Kamera in den S-Modus geschaltet werden. Dann über die Pfeil-nach-unten-Taste
eine Belichtungszeit von 2 Sekunden auswählen.
Jetzt die 'Set-Taste' und dann gleichzeitig die Pfeil-nach-unten-Taste
drücken. Nun ist eine Verschlusszeit von 2,5 Sekunden eingestellt.
Es lassen sich jetzt Verschlusszeiten bis 60 Sekunden wählen.
Die 'höchste' Verschlusszeit ist 'bulb'. Ist diese Verschlusszeit
eingestellt, so öffnet der Verschluss solange man den Auslöseknopf
drückt.
Diese Funktion ist daher nicht besonders sinnvoll, da man an die
QV3000 keine externen Auslöser anschließen kann.
Um jetzt auch noch die Blende frei einstellen zu können, muss wieder
eine Tastenkombination gedrückt werden.
Durch Drücken der Set-Taste zusammen mit der Pfeil-nach-links- oder
der Pfeil-nach-rechts-Taste lässt sich auch die Blende wählen.
Wurde die Kamera ausgeschaltet, muss diese Prozedur eventuell wiederholt werden.
Blende F8, 40 Sek. Belichtungszeit
In der Internet-Newsgroup
de.alt.rec.digitalfotografie
ist das Thema Hot-Pixel leidenschaftlich diskutiert worden. Aber was sind
eigentlich 'Hot Pixel' ?
Technisch bedingt lässt sich ein CCD, also der Chip in einer
Digitalkamera, welche dafür sorgt, dass das zu fotografierende Bild
in ein digitales Bild umgewandelt wird, nicht fehlerfrei hergestellen
(jedenfalls nicht zu vertretbaren Kosten).
Das heißt, dass einige Pixel auf dem CCD weiße, rote, blaue
Punkte auf dem Foto erzeugen können.
Die Wahrscheinlichkeit, dass solche fehlerhaften Pixel auftreten,
erhöht sich mit der Belichtungszeit und der Temparatur des CCD.
Im Sommer werden wir also mehr Hot-Pixel beobachten als im Winter, am Tag weniger
als in der Nacht, da wir bei wenig Licht halt länger belichten müssen.
Gerade bei Langzeitlichtungen im Dunkeln stören diese Hot-Pixel natürlich.
Ein sehr ausfürlicher Aufsatz über das Hot-Pixel-Problem ist auf
dieser Seite zu finden:
Hot Pixels
(auf Englisch).
Zwei Tools zur Bekämpfung von Hot-pixels gibt es bei
www.mediachange.com:
1.) HotPixels Eliminator
2.) BlackFrame NR
die ich bis jetzt aber noch nicht ausprobiert habe, ein Bericht darüber wird aber folgen.
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Der Blitz stört in den allermeisten Fällen, er sollte abgeschaltet werden.
Manchmal ist er aber auch im Dunklen ganz nützlich, wenn man nämlich den
Vordergrund heller gestalten möchte.
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Da der Autofokus bei Dunkelheit nicht mehr funktioniert, sollte der Fokus auf
unendlich gestellt werden. Dies klappt meistens.
Der Nachteil der QV3000 ist nämlich der, das man nur mit dem Display
scharfstellen kann. Dieses hat aber leider nicht die erforderliche Auflösung,
um die Schärfe erkennen zu können.
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Das Display ist sehr hell, zumindest, wenn man sich selbst an die Dunkelheit
gewöhnt hat.
Ein vernünftiges Ausrichten der Kamera auf das aufzunehmende
Motiv ist mit eingeschaltetem Display kaum möglich. Daher sollte es
abgeschaltet werden, wenn man durch den Sucher schaut.
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Vielleicht nicht unbedingt nötig, aber ich habe mir angewöhnt, den
Selbstauslöser auf zwei Sekunden zu stellen. Damit ist gewährleistet,
dass das Bild auch beim Auslösen nicht verwackelt.
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Der wahnsinnige Vorteil beim digitalen Fotografieren ist der, dass man das
Ergebnis sofort auf dem Display sehen kann.
Ist ein Bild über- oder unterbelichtet, so kann man das sofort auf dem
Display sehen, und wiederholt die Aufnahme mit einer anderen Blende oder
Verschlusszeit.
Extreme Effekte wie bei meinen Bilder lassen sich ebenfalls leicht realisieren,
da man einfach experimentieren kann.
Ich glaube, mit Blende und Verschlusszeit muss jeder selbst spielen.
Es hat sich allerdings bewährt, ein Motiv nicht nur einmal zu fotografieren,
sondern mit verschiedenen Blende/Verschlusszeitkombinationen.
Zuhause am PC kann man dann das oder die besten Fotos auswählen und den Rest
löschen. Zugegebenermaßen sind dabei die Leute im Vorteil, die auf einen
340MB-Microdrive von IBM zurückgreifen können.
Mehr als 130 Bilder habe ich noch nie in einer Fotosession geschafft.
Man kann fast doppelt so viele Bilder auf dem Microdrive speichern.
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Mit jedem Foto speichert die QV3000 einige Daten, welche nachträglich
erlauben, eine Menge Informationen über ein Bild zu erhalten.
Man kann z.B. nachvollziehen, mit welcher Blende und Verschlusszeit ein
Foto aufgenommen wurde, ob der Blitz verwendet wurde, wann das Foto erstellt
und welcher Zoom verwendet wurde, uvm.
Um diese Informationen auslesen zu können, benötigt man ein
Programm namens 'DicaInfo', welches man
hier
downloaden kann. Außerdem gibt es von DicaSoft ein Tool, mit welchem
man die QV3000 über die serielle Schnittstelle fernsteuern kann
( Fernsteuerung),
wofür auch immer.
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Bei einer F8-Blende und einer dementsprechend längeren Verschlusszeit
bekommt man bei punktuellen Lichtquellen einen Strahleneffekt auf das Foto.
Der Mond strahlt
Bei Sternen am Himmel ist zu beachten, dass sich die Erde dreht !!!
Bei Verschlusszeiten von mehr als 20 bis 30 Sekunden bekommt man statt
Sterne Streifen auf das Bild.
Streifen, verursacht durch die Erddrehung
Obwohl es fast absolut dunkel ist, kann man dennoch Abenddämmerungsfotos
hinbekommen. F2-Blende mit einer langen Verschlusszeit wirken Wunder.
Blende F2, 10 Sekunden belichtet